Einen Umzug ins geplante Industriegebiet Wildeshausen-West strebt die Firma Nordmann an. Das betonten (von links) Roland Damme und Fritz Kristof Nordmann sowie (von rechts) Fritz-Dieter Nordmann gegenüber Wildeshausens Bürgermeister Jens Kuraschinski. 

Bild: Firma Nordmann 

Mehr Gastronomie in der Innenstadt regten Vertreter der Firma Getränke Nordmann im Gespräch mit Bürgermeister Jens Kuraschinski an. Ein „Brückenschlag“ bis zur Herrlichkeit wurde vorgeschlagen. 

WILDESHAUSENDie Diskussion um das geplante Industrie- und Gewerbegebiet Wildeshausen-West wurde zuletzt stark von den Kritikern bestimmt. Es gibt aber auch viele Befürworter, insbesondere Unternehmen in Wildeshausen, denen es am derzeitigen Standort zu eng wird. Dazu zählt die Getränke Nordmann GmbH: „Wir haben unseren Großteil der Kunden Richtung Oldenburg, Osnabrück und Vechta“, erklärte Junior-Chef  Fritz Kristof Nordmann. „Durch einen Umzug ins neue Industriegebiet kommen wir deutlich dichter an unsere Kunden heran und sparen mindestens 40 000 Kilometer und viel Zeit pro Jahr.“ Das entspreche der Fahrleistung eines Lkw: „Natürlich führt das auch zu hohen Emissionseinsparungen“, so Nordmann. 

Sinnvolle Nachnutzung 

Fritz-Dieter und Fritz Kristof Nordmann und Geschäftsführer Roland Damme tauschten sich mit Wildeshausens Bürgermeister Jens Kuraschinski aus. Dabei ging es auch um den Nordmann-Standort an der Bargloyer Straße und am Westring. Hier müsse eine sinnvolle Nachnutzung gefunden werden, waren sich die Nordmänner und der Bürgermeister einig. 

Die Corona-Krise habe die Unternehmensgruppe einigermaßen gut überstanden, sagte Fritz-Dieter Nordmann: „Wir merken schon, dass das Gastronomie-Geschäft wieder anzieht. Aber wir sind lange noch nicht auf dem Niveau von 2019.“ Vor allem das Veranstaltungsgeschäft müsse sich noch erholen. Nach Nordmanns Erkenntnissen haben viele Gastronomen während des Lockdowns in Hygiene und Luftreinigung investiert. Das werde dazu beitragen, Vertrauen bei den Gästen aufzubauen, so dass sie jetzt bei schlechterem Wetter bereit seien, auch die Innengastronomie stärker nutzen. 

Ohnehin könne Wildeshausen mehr Gastronomie vertragen, finden die Verantwortlichen des Unternehmens, das seit mehr als 100 Jahren hier ansässig ist. Insbesondere am Marktplatz wären ein oder zwei weitere Lokale wünschenswert, um den ganzen Platz „gastronomisch zu bespielen“. Diskutiert wurde über einen gastronomischen „Brückenschlag“ bis zur Herrlichkeit, indem die ehemaligen Polizeigebäude oder das frühere Feuerwehrhaus entsprechend genutzt würden. „Die Leute wollen abends auch mal die Lokalität wechseln und brauchen Abwechslung, das könnte man damit erreichen“, meinte Roland Damme. Für eine solche Entwicklung sei ein „professionelles Stadtmarketing“ erforderlich, waren sich alle einig. 

Bericht von Hergen Schelling in der nwz